Eine Niereninsuffizienz ist eine Einschränkung der Nierenfunktion und tritt meist im fortgeschrittenen Lebensalter auf, wenn die Organfunktionen insgesamt nachlassen. Eine Reihe weiterer Faktoren begünstigen eine Niereninsuffizienz. Als erstes ist hier Diabetes mellitus zu nennen, besonders häufig in Kombination mit Bluthochdruck. Auch Autoimmunkrankheiten oder andere chronische Erkrankungen fördern die Niereninsuffizienz, dazu gehören z.B. Nierensteine oder Reflux. Oft entstehen auch dauerhafte Schädigungen der Nieren durch langjährige Medikamenteneinnahme. Nach Angaben der Deutschen Nierenstiftung leiden ca. vier bis sechs Millionen Menschen in Deutschland an chronischen Nierenerkrankungen.
Im Fall einer akuten Niereninsuffizienz nimmt die Nierenfunktion rapide ab. Es kann zum Schock kommen und zu akutem Nierenversagen. Bei der chronischen Niereninsuffizienz entstehen Gefäßveränderungen und kardiale Funktionsstörungen. Die Nierenfunktion lässt erst allmählich nach.
Warnsignale
Die chronische Niereninsuffizienz zeigt im Anfangsstadium noch keine Symptome. Fehlende oder eingeschränkte Harnbildung kann auf eine akute Nierenfunktionsstörung hinweisen. Dadurch erhöht sich die Harnsäurekonzentration im Blut, was zu einer Vergiftung und Überwässerung des Körpers führt. Es bilden sich Wassereinlagerungen (Ödeme) in der Lunge oder den Beinen. Der Körper reagiert mit Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz. Oft werden von Patient:innen Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und Leistungsschwäche genannt.
Durch eine Blutuntersuchung stellen wir in der Praxis die Nierenwerte fest, besonders harnpflichtige Substanzen wie Kreatinin und Harnstoff werden analysiert. Auch die glomäruläre Filtrationsrate (GFR) ist aussagekräftig. Ist der Wert auffällig niedrig, ist dies ein Hinweis auf eine Niereninsuffizienz. Durch eine Urinanalyse und eine Sonografie werden weitere Werte ermittelt. Für die Therapie einer Niereninsuffizienz ist es wichtig, ganzheitlich auch die Folgeerkrankungen im Blick zu haben: Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder mögliche Entzündungen der Nierenkörperchen. Gute Begleitung und ständige Überwachung der Laborwerte ist hierbei notwendig.