Wie wichtig eine gut funktionierende Verdauung für das Wohlbefinden ist, wissen wir nicht erst seit dem Bestseller „Darm mit Charme“ oder „Die Darm-Hirn-Connection“. Zunehmend leiden immer mehr Menschen unter Verdauungsproblemen, Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten oder haben das, war Ärzte das Reizdarmsyndrom (IBS) nennen. Dies bezeichnet eine äußerst verbreitete Verdauungsstörung, welche durch Bauchschmerzen, Blähungen sowie einem Wechsel aus Durchfall und Verstopfung gekennzeichnet ist.
Was genau die Störungen im Verdauungssystem auslöst ist, ist meist nur mit genauer Beobachtung und Analyse der Ernährungsgewohnheiten herauszufinden. Doch zunächst wird nach organischen Störungen wie z.B. Darmgeschwüren oder Entzündungen gefahndet. Erst wenn diese durch bildgebende Verfahren und Diagnostik ausgeschlossen werden können, kommt es zur Diagnose IBS.
Ein empfindlicher Darm reagiert deutlich auf bestimmte Lebensmittel. Im nächsten Schritt geht es nun darum herauszufinden, welche es im individuellen Fall sind. Dabei spielen Milch- und Milchprodukte, Weizen oder Fructose (Zucker) häufig eine Rolle. Auch Stresssituationen und bestimmte Medikamente können zu Reizdarmproblemen führen. Ein Ernährungstagebuch kann ein erster Schritt sein, sich selbst Zusammenhänge und Unverträglichkeitsreaktionen deutlich zu machen.
Schnelles Essen mit viel Zucker und Fett
Industriell gefertigte Nahrung mit viel Fett und Zucker ist mit Abstand der häufigste Auslöser für IBS. Sie sorgt für einen steil ansteigenden Blutzuckerspiegel und zu einer Verlangsamung der Darmkontraktionen, dies behindert den Weitertransport der Nahrung. Die Symptome sind dann ähnlich wie bei einer Lactose-Intoleranz: Bauchschmerzen, Blähungen und insgesamt keine schöne Sättigung sondern nur Unwohlsein im Verdauungstrakt.
Infolgedessen führt das IBS bei den Betroffenen zu Schmerzen, Angst und Stress beim Essen. Und nicht nur das, auch Nährstoffe werden schlechter aufgenommen, Elektrolyte fehlen und die Darmflora wird langfristig geschädigt. Oft gerät durch falsche Ernährung auch der PH-Wert aus dem Gleichgewicht. Störungen der Säure-Basen-Balance können zu Müdigkeit sowie Konzentrations- und Schlafstörungen bis hin zu Depressionen führen. Um die Ernährung darmfreundlicher zu gestalten, braucht es nicht nur das Vermeiden von „reizenden“ Lebensmitteln, sondern auch eine erhöhte Einnahme von Ballaststoffen mit gleichzeitigem Aufbau der Darmflora. Dabei spielen Probiotika und eine auf das IBS abgestimmte Ernährung eine wichtige Rolle. So können Darmflora und PH-Wert sich wieder normalisieren und im Magen-Darmtrakt kehrt wieder Ruhe ein.